Der Einmarsch der Amerikaner (16. März 1945)
Was sich am 15. und 16. März ereignete, wird in zwei Berichten, von dem damaligen Pfarrer Rolffs und von Dora Reinhart geschildert. Vorher noch einige Sätze von Männern, die ihre Erlebnisse in diesen Tagen als 15-, 16-jährige, die sich nach Hause durchgeschlagen hatten oder noch zu Hause waren, schilderten.
Als am 15. März die Soldaten der Flugwache abgerückt waren, um sich mit vielen anderen durchziehenden Soldaten -abgerissen und zerlumpt - nach Michelbach durchzuschlagen, stiegen die Jungen auf den Wasserturm und beobachteten von dort aus die amerikanischen Truppenbewegungen. In der Barracke fanden sie 20 Panzerfäuste. Außerdem fanden sie einen Karabiner, den Soldaten wohl in Reisigwellen im Dorf versteckt hatten. Munition einschschließlich Leuchtmunition hatten die Jungen sowieso schon früher erbeutet. Zunächst machten sie die Handgranaten an Drehersch scharf und warfen sie vom Rech aus ins Tal. Zwei davon gingen nicht los. Aber die Blindgänger fanden sie später wieder. Sie begaben sich in die zweite Mühle im Tal und machten von dort aus Schießübungen auch mit Leuchtmunition. Sie schossen in die Wasserlachen, die sich im Grund auf den Wiesen gesammelt hatten. Dadurch wurden die Jabos angelockt und donnerten im Tiefstflug durchs Tal und über das Dorf hinweg. Die Eltern der Jungen rannten voller Sorge ins Tal, um ihre Jungen heimzuholen. Diese sahen die Eltern kommen und versteckten das Gewehr noch im Wald. Am 16. März morgens entdeckte Peter Frank (Baste) im Schweinestall Munition, die seine Söhne dort versteckt hielten. Alle drei Baste Kinder sammelten die Munition in einen Korb und sollten sie auf Geheiß des Vaters im Feld vergraben. Als sie durch die Hecke an „Parrersch Bitz“ schlichen, sahen sie schon amerikanische Soldaten mit Gewehr im Anschlag vom Friedhof her entgegen kommen. Die Soldaten hatten die Jugendlichen noch nicht entdeckt. Sie schütteten die Munition kurzerhand in ein Wasserloch auf den Wiesen und krochen ungesehen durch die Hecke zurück.
Der folgende Textbeitrag wurde von Pfr. Rolffs in der Zeit um 1968 geschrieben und den Bellern zur Verfügung gestellt: