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Unterkühltes Osterfest
Die Landschaft mutet an, wie halb gestorben.
Ein kalter grauer Schleier deckt sie zu.
Den Frühling hat man uns ganz schön verdorben.
Es scheint, der Winter findet keine Ruh´.
Er läßt es schnei`n in allen Landesteilen -
in Stuttgart, Bell, Krastel und Cuxhaven.
Die Frühjahrsblumen müssen sich beeilen,
damit sie nicht das Osterfest verschlafen.
Nur Star und Amsel lassen sich nicht stören.
Sie tirilieren, ist`s auch noch so kalt.
Doch können sie nicht viele Menschen hören;
kein Schwein geht bei der Kälte in den Wald.
Auch Bach und See sind immer noch gefroren.
Der Osterhase kommt auf Schlittschuh´n an,
mit einer Pudelmütze auf den Ohren.
Und seine Nase schneuzt er dann und wann.
Die Ostereier möchte er verstecken,
doch grüne Wiesen sucht er ganz vergeblich.
Es liegt noch Schnee auf Büschen und auf Hecken,
und überall ist es nur grau und neblig.
So steht er da mit seinen bunten Eiern,
und man kann hören, wie er leise flucht:
“Wie soll die Menschheit denn bloß Ostern feiern,
wenn keiner da ist, der die Eier sucht ... ?”
© Eberhard Figlarek, März 2013
mit einer kleinen Änderung von G. Weber